Newsletter 2020-01-08:
Jury-Auswahl, Aktivitäten und Projekte in Runde 2, Netzwerkanalyse und Stammtisch zum Austausch über weitere Pläne

Hallo << Test Vorname >> << Test Nachname >>,

zunächst einmal wünschen wir Dir alles Gute für das Jahr 2020, viel Gesundheit, Erfolg und vor allem Zufriedenheit!

In Hinblick auf die Kulturhauptstadt und das Jahr 2020 sind zwei Dinge sicher: es werden viele sehr intensive Monate und es wird ein entscheidendes Jahr – zum Jahresende wird schließlich entschieden, welche deutsche und welche slowenische Stadt im Jahr 2025 den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ tragen werden. Anders gesagt: wir werden zum Jahresende wissen, ob Nürnberg das Rennen macht.

Bis der Titel vergeben wird, ist allerdings noch einige Arbeit zu tun: wir werden alle die Entscheidungsgründe der Jury für die Auswahl der Bewerberstädte auf der „short list“ (also in der zweiten Runde) analysieren. Ziel muss es sein, festzustellen, wo wir aus Sicht der Jury schon gut aufgestellt sind, und wo noch Hausaufgaben zu erledigen sind. Das Bewerbungsbüro wird ein umfangreicheres Bewerbungsbuch einreichen. Für uns als NUE2025 heißt es zum dritten Mal: schauen, wie wir weitermachen. Schon zwei Male haben wir erfolgreich die Arbeit auf eine neue Phase ausgerichtet und werden dies auch diesmal tun.

Wie bringst Du Dich weiter in den Prozess und die Arbeit von #NUE2025 ein?

Entscheidung der Jury für die zweite Runde im Detail

Wie schon die Einleitung verrät: wir halten es für unverzichtbar, uns mit der genauen Begründung der Jury-Entscheidung auseinander zu setzen. Leider können wir sie Euch noch nicht zur Verfügung stellen, denn wir kennen sie selbst noch nicht. Sie kommt erst Ende des Monats (oder gar erst am 1. Februar); ab dann müssten wir alle den Bericht hoffentlich auf der Seite der Geschäftsstelle des Bewerbungsverfahrens, bei der Kulturstiftung der Länder finden. Bevor dieser Bericht vorhanden ist, können wir uns nur in allgemeinen Aussagen verlieren und können keine konkrete Stellung zur Entscheidung nehmen.

Wir haben die Dauer des Prozesses schon gegenüber der Kulturstiftung der Länder als zu lang kritisiert. Die Kultusministerkonferenz, die die Verfahrensregeln setzt, hat mit 21 Arbeitstagen der Jury zu viel Zeit gegeben, um den Bericht zu schreiben. Die Vorgabe ist nicht präzise gefasst (sind etwa der 24. und 31.12. Arbeitstage, wie sind Samstage zu werten?). Die Kulturstiftung kommuniziert unklar und nennt etwa auf Facebook andere Zeiten als auf ihrer Webseite. Sie lässt sich zudem zu lange Zeit zwischen Empfang (der Mitte Januar sein müsste) und Veröffentlichung (der Ende des Monats/zum Monatswechsel stattfinden soll).

Angesichts der kurzen Frist zur Erstellung des zweiten Bewerbungsbuchs und des noch davor liegenden Redaktionsschlusses für Eingaben von außerhab des Bewerbungsbüros erscheint uns dies unangemessen.

Bewerbungsbüro und Stadtverwaltung haben einen leichten Vorsprung, denn sie kennen zumindest Teile der Überlegungen aus den Rückfragen der Jury und der Präsentation vor Ort.

Wir würden uns von der Politik wünschen, die Belange der Bürger, insbesondere derer, die sich ehrenamtlich in Ihrer Freizeit mit den Themen intensiv befassen, um den Prozess mit zu gestalten, besser zu berücksichtigen. Sie dürfen es uns nicht mit solchen Verzögerungen schwer machen, sondern sind aufgerufen, Materialien so zur Verfügung zu stellen, dass die Beteiligung möglichst niederschwellig möglich ist. Unabhängig davon freuen wir uns natürlich, in der zweiten Runde zu sein.

Vertreter der Kulturhauptstadt-Initiative #NUE2025 auf der Feier der Stadt auf AEG am 12.12.2019

Feier zur Jury-Entscheidung am 12. Dezember 2019 in der Kulturwerkstatt auf AEG:
Die NUE2025-Mitglieder Patrizia, Rainer, Peter, Gisela, Philip und Baltasar (v.l.n.r.) freuen sich über die Jury-Entscheidung, dass Nürnberg in der zweiten Runde dabei ist.

Die nächsten Schritte im Bewerbungsverfahren

Wir als Aktive in einer der deutschen Bewerberstädte werden uns ab Februar wohl intensiv mit dem Bericht über die Jury-Entscheidung auseinandersetzen. Er gibt uns hoffentlich konkrete Einsichten zu den Feldern, in denen die Aktivitäten noch verstärkt werden sollten. Voraussichtlich schon Anfang Mai wird Redaktionsschluss für das zweite Bewerbungsbuch sein (so die vorläufige Aussage uns gegenüber), sodass alle wesentlichen Weichenstellungen bis dahin gemacht sein müssen und gerade auch die Bürger*Innen aufgerufen sind, frühzeitig zu agieren.

In Slowenien ist der Prozess etwas anders, dort finden ab Februar Gespräche zwischen den Bewerberstädten und einem Expertenkreis als eine Art Jury – erst darauf basierend wird hier der engere Kreis der Bewerberstädte festgelegt (also quasi, wer in die zweite Runde kommt).

Nachdem wir immer wieder Fragen hören und auch selbst das Verfahren nicht ganz einfach finden, haben wir für Euch eine Übersichts-Darstellung im Blog veröffentlicht.

Analyse der Analyse der Kulturakteure

Wir hatten schon im vorletzten Newsletter über die sogenannte Studie der Kulturakteure in der Metropolregion EMN berichtet, welche das Bewerbungsbüro in Auftrag gegeben hat. Unsere Analyse führte uns zu vielen Fragezeichen. Diese Erkenntnisse haben wir mit N2025 geteilt und sie dort zur Diskussion gestellt. Leider tat das Büro unsere Kritik als „akademisch“ ab, obwohl sie die Grundlagen der Studie als wohl nicht tragfähig herausarbeitet. Es steht in Frage, ob überhaupt fundierte Aussagen auf Basis dieser Analyse getroffen werden können, denn die Datengrundlage ist – auch nach Aussage des Bewerbungsbüros – nicht repräsentativ und der Autor des Dokuments hat sich nicht mit dem Kernbegriff seiner Untersuchung, dem „Kulturakteur“ auseinandergesetzt. Die Grenzen der Untersuchung und ihrer Aussagekraft thematisiert der Autor weitestgehend überhaupt nicht.

Unsere detaillierte Betrachtung und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen haben wir im Blog und einer detaillierteren Analyse für Euch und die Öffentlichkeit zusammengestellt.

Auf in die zweite Runde!

Noch mehr wird es jetzt darauf ankommen die Bewerbung Nürnbergs als Europäische Kulturhauptstadt in der Stadt selbst sichtbar zu machen. Im September 2020 kommt die Jury nach Nürnberg und bestenfalls wird die Bürgerbeteiligung direkt in Projekten sichtbar. Dazu wird es wohl auch noch einen Open Call im Frühjahr geben, für den wir uns eine rege Beteiligung wünschen.

Wie sich #NUE2025 konkret einbringt, diskutieren wir gerade. Es ist ein perfekter Zeitpunkt, um auch Euch und Eure Vorstellungen zur Bürgerbeteiligung einzubringen. Kommt etwa zum Stammtisch um in das Gespräch einzusteigen.

Termine

Wir sehen uns wieder:

  • Donnerstag, den 16. Januar 2020, 19 Uhr
    Stammtisch #NUE2025
    Balazzo Brozzi, Hochstraße 2, Nürnberg