Die Initiative ‘Pro Nürnberg Kulturhauptstadt 2025’, kurz #NUE2025, ist ein (aktuell informeller) Zusammenschluss von Bürgern aus Nürnberg und Umgebung. Wir sind die Plattform für alle, Einzelpersonen, Vereine, Gruppen, Initiativen und Firmen, die sich für Nürnberg als Europäische Kulturhauptstadt 2025 engagieren wollen.
Und wir wollen, dass Nürnberg eine Kulturhauptstadt wird, die der gesamten Bevölkerung dient und eine vielfältige, offene Kultur aller Bürger zeigt.
Das erste Ziel von #NUE2025 ist erreicht: der Stadtrat hat beschlossen, dass sich Nürnberg bewirbt. Wir werden auch weiterhin diesen Bewerbungsprozess unterstützen.
Die Stadt Nürnberg benötigt für eine erfolgreiche Bewerbung die Erfüllung der Kriterien des Beschlusses Nr. 445/2014/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 und hierbei explizit die „Erreichung und Einbindung der Gesellschaft“ (Artikel 5 (5) )
In einfachen Worten: die Bewerbung kann nur erfolgreich werden, wenn sie eine Bewerbung der Bürger wird. Unser Ziel der Einmischung der Bürger ist also notwendig für den Erfolg.
Unter Einmischung der Bürger verstehen wir eine aktive Teilhabe: ein Bewerbungsprozess, der von den Menschen als kulturell Aktive getragen wird und auf der breiten Kultur der Bevökerung fußt. Daher setzen wir auf einen breiten Kulturbegriff, der im Bewerbungsverfahren von den Bürgern mit Leben gefüllt wird.
Kulturentwicklung heißt Bewusstseinsentwicklung heißt Stadtentwicklung
Der damit einhergehende konstruktive Diskurs – auch mit den Gegnern der Bewerbung – ist wichtig, da er sich mit dem gesellschaftlichen und kulturellen Wandel beschäftigt. Dies gehört zur sozialen Fitness einer Gemeinschaft, in diesem Fall einer Stadt, um Selbstbewusstsein aufzubauen und nach außen zu zeigen. Die Bewerbung als Kulturhauptstadt aktiviert Kräfte. Positive Identitätsstiftung ist wichtig für die eigene Verortung gerade in den Zeiten der Digitalisierung – und möglicher Ängste, welche die Globalisierung mit sich bringt. Populistischen Tendenzen werden es bei verwurzelter sozialer Kompetenz und kultureller Standfestigkeit schwer haben. Das positive zukunftsgewandte Image einer Stadt entsteht aus so einem authentischen, von allen getragenen Prozess.
So wird die Bewerbung selber zu einer positiven Entwicklung der Stadt.
Obwohl wir uns als positive Bürgerinitiative verstehen, die FÜR etwas ist, gibt es Punkte, gegen die wir sind: #NUE2025 will keine Bewerbung, die nur der Selbstvergewisserung bestehender Kulturträger dient. Eine Bewerbung als Repräsentation falsch verstandener Kulturelite stünde nicht für Nürnberg und hätte auch keinen Erfolg. Und es würde die Bewerbungsphase nicht als Entwicklungschance, sondern nur als Last ungenutzt verstreichen lassen. Dürer, Oper, Germanisches Nationalmuseum … sind positive Punkte in einer Bewerbung zur Kulturhauptstadt, nicht weniger, aber auch nicht mehr.
#NUE2025 hat einen breiten Kulturbegriff. Für uns bezeichnet Kultur alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt. Kultur umfasst dabei nicht nur Dinge und Taten, sondern auch die Regeln und Gewohnheiten, die unser Zusammenleben und Verhalten leiten.
Kultur bezeichnet wer wir sind.
Für die Bewerbung als Europäische Kulturhautstadt gibt es Kriterien und Erfahrungen, welche Art von Kultur ein Gewinner zeigen sollte: knapp gesagt ist es eine lebendige Kultur einer vielfältigen, urbanen Gesellschaft mit zahlreichen Facetten, eigener Herkunft und europäischer Zukunft.
Und die erfolgreichen Städte haben eigenständig und stolz ein eigenes Profil entwickelt: das sind wir!
#NUE2025 versteht also Kultur im Rahmen der Bewerbung um die Europäische Kulturhauptstadt in erster Linie als Beantwortung der Frage: Was ist Nürnberg, was will es sein, wie versteht es sich selber.
Diesen Prozess wollen wir als Graswurzelbewegung begleiten und anstossen. Denn wir sind der Meinung, dass Nürnberg kulturell, wie wir leben, was wir machen und was wir hervorbringen, eine tolle, eine vorbildliche Stadt ist.
Bisher haben wir ca. 40 verschiedene, kulturelle Bereiche identifiziert, für die Nürnberg positiv steht: von Körperkultur über Handelskultur, darstellende Kunst bis Rechtskultur. Sie bilden Cluster mit den Oberbegriffen: Industriekultur / Handwerkskultur, Identitätskultur, Künste, Bildungskultur, Unterhaltungskultur, Erinnerungskultur, Siedlungskultur, Sportkultur u.a. und tauchen in unserer Stadt auf unterschiedlichen Interpretationsebenen auf: Hochkultur, Subkultur / Multikulturalismus, Alltagskultur.
Protokolle, Stellungnahmen, Einschätzungen und unser Selbstverständnis finden sich hier (Materialien).
Ferner haben wir ein Newsletter-Archiv für Euch.